Wer wird Vogel des Jahres 2023?

Wahl zum Vogel des Jahres 2023 – NABU/Mathias Schäf/Willi Rolfes/Markus König/Mirko Graul/stock.adobe.com/Benny Trapp/stock.adobe.com

Von Martina Vogt

Bald geht es wieder los! Vom 2. September bis zum 27. Oktober kann der nächste Jahresvogel gewählt werden. Bei der dritten öffentlichen Vogelwahl gehen fünf Kandidaten ins Rennen. Welche es sind, verraten wir zum Wahlstart auf www.vogeldesjahres.de. Der Kandidat, der bis Ende Oktober die meisten Stimmen sammeln kann, wird zum Vogel des Jahres 2023 ernannt und tritt seinen Titel ab Januar 2023 an.

Kandidaten-Check zur Vogelwahl

Welcher Vogel fliegt am weitesten? Wer hat das markanteste Aussehen und Verhalten? Wer begeistert mit einem tollen Gesang? Wir stellen hier die fünf Kandidaten für die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 vor. Welcher der fünf Vögel kann mit seinen besonderen Eigenschaften punkten?

Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

Braunkehlchen. Foto: NABU/M. Schäf

Das Braunkehlchen macht auf die intensive Landwirtschaft aufmerksam.

Wenn die Braunkehlchen im April nach Deutschland kommen, haben sie mehr als 5.000 Kilometer hinter sich. Denn sie überwintern im tropischen Afrika und sind daher Langstreckenzieher. Wie viele andere Zugvögel auch, fliegen Braunkehlchen nachts, tagsüber suchen sie nach Nahrung oder ruhen sich aus. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, um hier in Bodennestern zu brüten. Diese verschwinden allerorten, weshalb der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht.

Steckbrief

Bei Überflug eines Greifvogels nimmt das Braunkehlchen eine „Pfahlstellung“ ein und versucht so, sich unsichtbar zu machen.

  • 12-14 cm groß
  • Langstreckenzieher
  • von April bis September zu beobachten
  • breiter Überaugenstreif

Feldsperling (Passer montanus)

Feldsperling. Foto:
NABU/Winfried Rusch

Der Feldsperling wirbt für naturnahe Grünflächen.

Der Feldsperling ist ein kleinerer Verwandter des etwas kräftigeren Haussperlings, dem er aber bei Konkurrenz unterliegt. Daher ist er eher in den ländlicheren Raum ausgewichen. Dort wo der Haussperling fehlt, kann der Feldsperling jedoch auch in städtische Bereiche vordringen. So übernimmt er beispielsweise im Osten Asiens die Rolle des Haussperlings in den Städten.

Steckbrief

Feldsperlinge sind sehr treue Gesellen und gehen eine lebenslange Partnerschaft ein. Im Winter kuscheln sie sich gerne mit anderen Feldsperlingen in einen Nistkasten.

  • 12,5 -14 cm groß
  • ganzjährig zu beobachten
  • weiße Wangen mit dunklem Wangenfleck

Neuntöter (Lanius collurio)

Neuntöter. Foto: NABU/Mathias Schäf

Der Neuntöter problematisiert das Insektensterben.

Wer sich schon einmal über merkwürdig aufgespießte Insekten und Raupen an Weißdorn und Brombeerstacheln gewundert hat, hat eventuell das Werk eines Neuntöters beobachtet. Der hübsche Vogel legt sich dort Vorräte an. Auch kleine Mäuse kann man – oft zum Schreck der Beobachter – auf diese Art gelagert finden. Der Neuntöter gehört zur Familie der Würger, hierzulande ist er ihr häufigster Vertreter.

Steckbrief

Neben der Vorratshaltung der Beute scheint auch das Vorbereiten der Nahrung wichtig zu sein: Die Beutetiere werden an Dornen zerteilt, aufgebrochen oder entstachelt.

  • 17 cm groß
  • Langstreckenzieher, überwintert im tropischen Afrika
  • von Mai bis September zu beobachten
  • brütet vor allem in Hecken und Dornengebüsch

Teichhuhn (Gallinula chloropus)

Teichhuhn. Foto: NABU/Mathias Schäf

Das Teichhuhn wirbt für mehr Renaturierung.

Das Teichhuhn ist etwas heimlicher und lieber in der Ufervegetation unterwegs als das Blässhuhn. In Parks kommt es allerdings immer häufiger vor und ist dort wesentlich entspannter zu beobachten. Wie das Blässhuhn gehört auch das Teichhuhn zu den Rallen. Teichralle ist darum auch eine geläufigere und sogar korrektere Bezeichnung für den Vogel.

Steckbrief

Bei den Teichrallen kämpfen die Weibchen um die besten Partner. Sehr beliebt sind wohlgenährte Männchen.

  • 27-31 cm groß
  • ganzjährig bei uns zu beobachten
  • sucht oft entlang des Ufers in der Vegetation nach Futter

Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca)

Trauerschnäpper. Foto: Hartmut Mletzko

Dem Trauerschnäpper macht die Klimakrise zu schaffen.

Der Trauerschnäpper ist in ganz Deutschland verbreitet und gern in Wäldern und baumreichen Gegenden unterwegs. Dem ruffreudigen und auffällig gezeichneten kleinen Vogel werden Sie bestimmt schon einmal begegnet sein. Mit dem ähnlichen Halsbandschnäpper geht er im Überschneidungsgebiet auch gerne Mischehen ein.

Steckbrief

  • 12-13 cm groß
  • Langstreckenzieher, überwintert in Afrika
  • von Mai bis August zu beobachten
  • geht überwiegend fliegend auf Beutefang

Wähle den Vogel des Jahres 2023!

Gib jetzt Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn oder Trauerschnäpper deine Stimme.

Hier wählst du deinen Kandidaten

Der „Vogel des Jahres“ wird bereits seit 1971 gekürt. Die gemeinsame Aktion von NABU und LBV ist damit die älteste ihrer Art. Vom Baum bis zum Weichtier des Jahres hat sie inzwischen zahlreiche Nachahmer gefunden. Zum 50. Jubiläum der Aktion durfte im Jahr 2020 erstmals die Öffentlichkeit wählen, welche Art Vogel des Jahres wird.

Der Wiedehopf wurde zum Vogel des Jahres 2022 gewählt. Foto: NABU/CEWE/Thomas Hinsche