Verler Kids basteln für den Artenschutz

Insektenhotel, Niströhren. Foto: Sebastian Hennigs

Zu Besuch in der Kita „Kleine Strolche“ / Nachbericht zur NABU-Bastelaktion am 06. Mai in Verl (Kaunitz)

Von Margret Lohmann

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Kindergartens „Kleine Strolche“ fragte uns Marietta Horsthemke (Kita „Kleine Strolche“), ob wir vom NABU Gütersloh uns mit einer Bastelaktion beteiligen wollen. Irgendwas mit „Upcycling“ sollte es sein. Upcycling bedeutet: Aus nicht mehr benutzten Dingen etwas Neues kreieren. Und das liegt derzeit sowieso voll im Trend.

Da kam uns die Idee, aus leeren Konservendosen Insektenhotels zu bauen. Gerade für die selten gewordenen Wildbienen ist es nicht einfach eine Behausung zu finden. Also bastelten wir zusammen mit den Jungen und Mädchen der Kita (und deren Geschwistern) neue Wohnungen für Wildbienen. An die einhundert Kinder kamen am 06. Mai zur Kita nach Kaunitz, im Gepäck hatten sie nicht mehr gebrauchte Konservendosen, die als Behausung dienen sollten. Unter freiem Himmel (aber mit einem großen Sonnenschutz) wurden einhundert Dosen zu Insektenhotels verarbeitet. Die Bastelaktion, die von 11 bis 17 Uhr andauerte, kam bei den kleinen Handwerkern und Handwerkerinnen sehr gut an und ließ die Kleinen und Großen dank der Verpflegung vor Ort nicht hungrig nach Hause gehen.

Kita „Kleine Strolche“. Fotos: NABU, Margret Lohmann

Margret Lohmann, Sigrid Schwarze, Stefanie Klappenbach-Riewenherm, Christa Klink und Florian Freiberg waren vom NABU Gütersloh vor Ort und leiteten die Bastelaktion. Eröffnet wurde die Veranstaltung des Städtischen Kindergartens mit einer Rede des Bürgermeisters Michael Esken.

Wie Du ein einfaches Insektenhotel bauen kannst, erfährst Du hier:

Ein Insektenhotel aus einer Dose eignet sich gut, um den Wildbienen einen geeigneten Platz zum Überwintern zu bieten. Bambusröhrchen eignen sich sehr gut als Nistmöglichkeit.

Kind mit Wildbienenquartier. Foto: Adolf Ziska



Du brauchst dafür:

  • eine ausgewaschene, saubere Dose (mindestens zehn Zentimeter hoch)
  • Bambusröhrchen (Innendurchmesser von 3–9 mm)
  • Kordel oder ein dünner Draht
  • Zange
  • Handsäge
  • Schleifpapier
  • Hammer
  • Nagel
  • Fliesenkleber

1. Dose bearbeiten

Um dich nicht an der Dose zu verletzen, kannst Du den oberen Rand mit einer Zange nach innen biegen oder ihn mit etwas Schleifpapier abschleifen. Hast Du vor das Insektenhotel an einem Baum aufzuhängen, kannst Du mit einem Nagel an beiden Seiten ein Loch einhämmern und zum Beispiel einen langen Draht einhaken. Die Dose sollte später stabil hängen und nicht zu sehr schaukeln.

2. Bambusstäbe bearbeiten

Achte darauf, dass die Röhrchen intakt, ohne Risse und nach hinten geschlossen sind. (Durchgehend offene Röhrchen, werden von den Bienen nicht besiedelt. Darum ist es wichtig, beim Sägen auf die Knoten des Bambus zu achten – an diesen „Knoten“ ist das Bambusrohr nicht hohl, sie
haben also ein offenes und ein geschlossenes Ende.)

Alle Röhrchen gleich groß wie die Dose absägen oder etwas kleiner, damit kein Regen auf sie tropfen kann. Die Röhrchen müssen absolut saubere Schnittkanten haben, damit die empfindlichen Flügel der Insekten nicht verletzt werden – deshalb lieber die Öffnungskanten glatt abschmirgeln.

In den Bambusstäbchen (den Brut-Röhren) legt die Wildbiene ein Ei ab. Dann holt sie Pollen, der als Futter für die Maden dient und verschließt das Abteil mit einer Art Haut. Das wiederholt die Biene 4 bis 5 Mal. Das letzte Abteil bleibt meistens frei, weil die Biene weiß, dass Vögel die Brut als Futter nutzen.

3. Dose befüllen

Jetzt kannst Du die fertigen Bambusröhrchen in die Dose stopfen. Dafür kannst du Fliesenkleber anrühren und 2 bis 3 Esslöffel davon auf den Dosenboden geben. Die Dose muss so voll befüllt werden mit Bambusröhrchen, dass keins mehr herausfällt, wenn Du die Dose auf den Kopf stellst.

4. Insektenhotel aufhängen

Der geeignete Platz ist ein weiterer wichtiger Punkt. Hänge das neue Insektenhotel am besten an einen Baum und richte den Eingang Richtung Süden. So ist der Eingang stets sonnig und die Insekten finden ihn leichter. Vielleicht möchtest Du Dein Insektenholtel noch vorher bunt
anmalen? Dann denk daran, dass Du wasserfeste Farbe verwendest!

Wildbiene an Brutröhre. Foto: NABU, Klemens Karkow

5. Futterpflanzen nicht vergessen!

Wildbienen sind sehr wichtig für die Bestäubung der Pflanzen, insbesondere der Obstbäume. Wer ein Bienenhotel in seinem Garten anbringen will, der sollte auch auf entsprechende Futterpflanzen für die Tiere achten, Wildblumen zum Beispiel. Am besten im April eine Wildblütenmischung aussähen, die auf jeden Fall aus regionalem Samen bestehen sollte.

Viel Spaß beim Basteln 🙂

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