Nabu-Insektenwanderung in Verl auf dem Hof Riewenherm im Juni 2022. Foto: Martina Vogt
Von Martina Vogt
Update: Insektensommer-Ergebnisse im Detail: Juni 2022
Alles Wissenswerte rund um unsere vom Nabu Gütersloh veranstaltete Insektenwanderung in Verl im Juni mit Insektenscout Barbara Althoff können Sie hier nachlesen und hören.
Die vom Nabu erstellte Zählhilfe, auf der die im Juni am häufigsten vorkommenden Insekten aufgeführt sind, enthält diese 8 Insekten:
Das Tagpfauenauge: Hat diese Augen, um Fressfeinde abzuwehren und zu irritieren. Wenn das Tagpfauenauge sich zusammenklappt, sieht es aus wie ein trockenes Blatt. Der Admiral: Hat seinen Namen daher, weil er optisch einer Uniform ähnelt. Es gibt aber noch eine andere Erklärung für diese Muster. Es wird vermutet, dass diese vier roten Linien auf seinen Flügeln ein offenes großes rotes Maul darstellen soll, was ebenfalls Fressfeinde abschrecken soll. Die Falter ziehen im Herbst in den Süden, teilweise sogar über die Alpen und die Pyrenäen, um dann im Frühling wiederzukommen.
Die Steinhummel: Sie ist hauptsächlich schwarz mit einem orangefarbenen Hinterteil. Die Hainschwebfliege, auch bekannt als Wander- oder Winterschwebfliege; sie hat starke Ähnlichkeit mit der Wespe, denn sie tarnt sich genauso. Man erkennt sie jedoch an ihrem Flugverhalten: Sie schwebt förmlich in der Luft. Sie kann buchstäblich in der Luft stehen und vor- und rückwärts fliegen ähnlich wie ein Hubschrauber. Auch die Hainschwebfliege zieht es im Herbst in den Süden, genau wie der Admiral.
Der Asiatische Marienkäfer ist ebenfalls auf der Liste der am häufigsten auftretenden Insektenarten im Juni. Er wurde eingeführt, um in den großen Gewächshäusern die Blattläuse zu vertilgen, vermutet Insektenscout Barbara Althoff. Unser heimischer Marienkäfer ist dazu auch in der Lage. Jedoch scheint dieser weniger verfressen zu sein als die asiatische Art. „Der Asiatische Marienkäfer vertilgt das 5-fache an Blattläusen, 250 am Tag und unsere heimische Art nur 50“, so Althoff weiter.
Bei der Blutzikade ist die rote Farbe das auffallendste Merkmal. Es soll signalisieren: Ich bin gefährlich oder giftig. Man erkennt dieses Insekt auch an ihren Flügeln, die wie zwei schräge Dachhälften aussehen. Bei Gefahr sind sie in der Lage um das Hundertfache ihrer Körpergröße zu springen. Sie ist ein Zentimeter lang und kann in einer für sie gefährlichen Situation bis zu einen Meter weit springen.
Die Florfliege, die auch als Goldauge bezeichnet wird, ist ein besonders hübsches Insekt, das mit Netzflügeln ausgestattet ist. Dieses Insekt ist hauptsächlich in der Dämmerung zu sehen. Sie steht auf dem Speiseplan der Fledermäuse. Zu ihrem Glück ist sie in der Lage, den Ultraschall der Fledermäuse wahrzunehmen und lässt sich zu Boden fallen, sobald sie den Ultraschall vernimmt. Als letzten Vertreter auf der Juniliste des Nabu ist die Lederwanze aufgeführt. Sie hat ihren Namen bekommen, weil sie aussieht wie ein von Leder überzogenes Insekt. Bei Gefahr versprühen Lederwanzen ein betäubendes Sekret aus ihren Drüsen, womit sie ihre Fressfeinde auf Distanz halten können. Für Menschen ist es ungefährlich, bestätigt Althoff.