Biologische Station Bielefeld/Gütersloh stellt renaturierte Glenne vor

Bernhard Walter zeigt einen wertvollen Saumstreifen. Foto: Wilhelm Gröver

Ein Beitrag von Wilhelm Gröver

In der Langenberger Abendsonne konnten Bernhard Walter von der Biologischen Station und Landschaftsführer Wilhelm Gröver insgesamt 17 Teilnehmer, darunter auch interessierte Nachbarn entlang der renaturierten Bachstrecke führen. Gleich am Zulauf vom Schwarzen Graben konnte Bernhard Walter auf die Bedeutung eines schmalen offenen Kraut-Streifens hinweisen, der Nahrungspflanzen für Insekten zum Beispiel den Natternkopf in Hülle und Fülle bietet.

Die Glenne wird vorwiegend vom Haustenbach gespeist, dessen Quelle auf dem Truppenübungs-Platz Senne liegt. Am Landgraben konnten wir eine Weidenjungfer entdecken, eine Libellenart, die ihre Eier in Weidenstengeln ablegt. Am Infohügel entdeckten wir zahlreiche Hauhechelbräulinge, ein Schmetterling, der offene sandige Krautstreifen zum Beispiel mit Flockenblume bevorzugt.

Wilhelm Gröver erläuterte den Umfang der Renaturierung, die insgesamt 1,7 Millionen Euro gekostet hat und 2019 abgeschlossen wurde. Viel Geld aus Sicht der Teilnehmer, aber für die Natur gut angelegt. Zudem hat der Kreis Gütersloh 69 Traubeneichen gepflanzt, wie auf dem Foto im Hintergrund zu sehen ist. Diese neue Allee wurde durch Kompensationsgelder finanziert. Dank der guten Pflege und Bewässerung durch Bernhard Beerhues waren die Bäume trotz der anhaltenden Trockenheit in einem hervorragenden Zustand.

Im Hintergrund die gepflanzten Traubeneichen. Foto: Wilhelm Gröver

Das Bild der neuen Aue ändert sich fortlaufend. Inzwischen sind Erlen und Weiden von Natur aus gewachsen. Bernhard Walter dazu:“ Ohne die vorhandene Beweidung mit Schafen und Ziegen würde nur ein Wald entstehen, der auch wertvoll sein kann, aber, um schutzwürdige Offenlandflächen zu erhalten, ist Beweidung notwendig. Gelege werden dadurch nur wenig beeinträchtigt“.

Die Bedeutung der renaturierten Glenne für die Vogelwelt unterstreicht das Vorkommen des Eisvogels während der Exkursion.

Ziegen halten Offenlandflächen in der neuen Aue frei. Foto: Wilhelm Gröver

Aus Sicht der Nachbarn wäre es wünschenswert, einen hohen Wasserstand zu halten, um auch angrenzende Gräben ausreichend mit Wasser zu fluten.