Schmetterlingsfreundlicher Garten gesucht

NABU-Garten Dortmund. Foto: Sarah Bölke

NABU-Garten Dortmund. Foto: Sarah Bölke

Auszeichnung für Privatgärten im Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh: Ganz egal wie groß oder bunt unsere Gärten sein mögen, sie stellen allesamt enorm wichtige Lebensräume für unsere heimischen Schmetterlingsarten dar. Ab sofort können auch Privatgärten für Schmetterlinge ausgezeichnet werden. (Einsendungen sind bis 30. September möglich.)

Schreiben der NABU Landesgeschäftsstelle NRW

Was macht einen Garten schmetterlingsfreundlich?

Heimische Wildpflanzen
Mit einer Auswahl heimischer Wildpflanzen im Garten sorgen Sie für Raupenfutterpflanzen und nektarliefernde Blüten: Wilder Majoran, Taubenskabiose oder Blutweiderich sind nur wenige der zahlreichen Beispiele für heimische Wildblumen, die den Faltern in der Kräuterspirale, dem Staudenbeet oder am Gartenteich reichlich Nahrung liefern. Während die Falter meist unterschiedliche Pflanzen zur Nektaraufnahme nutzen können, sind die Raupen in Bezug auf Ihre Futterpflanze wählerischer: Häufig sind es nur wenige Pflanzenarten, die hierfür in Frage kommen. Wer aber bei der Auswahl von Bäumen, Hecken und Sträuchern auf heimische Pflanzen wie Salweide, Schlehe oder Brombeere setzt, kann damit einer Reihe von Schmetterlingen Raupenfutter und Nektar anbieten.

Argus-Bläuling im Esparsetten-Meer
Argus-Bläuling auf Esparsette. Foto: Marcus Rimpel


Giftfrei und ohne Torf
Im Schmetterlingsgarten wird gänzlich auf den Einsatz von Gift verzichtet, sowohl Herbizide als auch Insektizide sind tödlich für Schmetterlinge. Auch auf torffreie Erde sollte stets beim Kauf neuer Erde geachtet werden. Durch den Einsatz von Torf in Blumenerde werden Moore weltweit immer weiter abgebaut, was sich neagtiv auf das Klima und die hier vorkommenden Arten auswirkt.

Wilde Ecken sind wertvoll
Lassen Sie an ungenutzten Stellen wachsen und blühen, was sich von allein ansiedelt. Pflanzen wie Natternkopf, verschiedene Kleesorten, Gräser und Disteln sind wertvolle Raupenfutterpflanzen und Nektarquellen für die Falter. Oft haben Schmetterlinge in unseren aufgeräumten Gärten nicht mehr die nötige Ruhe für Ihre Entwicklungs- phasen: Abgeblühte Pflanzenteile werden schnell geschnitten, Gräser werden immer kurz gehalten – auf diese Weise stören wir mitunter verpuppte Falter, die ein paar Wochen Zeit zur Entwicklung benötigen. In einer wilden Ecke hat der Schmetterling genug Zeit für seine Entwicklung.

Wilde Ecke - Illustration: Stefanie Gendera
Wilde Ecke – Illustration: Stefanie Gendera
Efeu mit Blüten - Illustration: Stefanie Gendera
Efeu mit Blüten – Illustration: Stefanie Gendera

Ganzjähriges Blütenangebot
Ein ganzjähriges Blütenangebot, vom Frühjahr bis in den Herbst, ist für Schmetterlinge sehr wichtig. Frühe Falter wie der Zitronenfalter oder das Tagpfauenauge brauchen dringend frühblühende Arten wie die Salweide. Aber auch späte Nektarquellen im Herbst, sollten im Garten nicht fehlen. Für Wanderfalter sind Spätblüher wie Efeu, oft die letzte Nahrungsquelle vor dem Flug in den Süden. Mit einer großen Pflanzenvielfalt im Garten, erreicht man diesen Aspekt meist von ganz allein.

Überwinterungsplätze
Wer den Garten im Herbst nicht zu sehr aufräumt bietet Schmetterlingen auch die Möglichkeit hier zu überwintern: Das Herbstlaub kann ruhig über den Winter liegen bleiben und abgeblühte Stauden, Sträucher und Hecken sollten erst im Frühjahr geschnitten werden. Je nach Art überwintern Schmetterlinge als Ei, Raupe, Puppe oder Larve im Boden, im Laub, in Baumhöhlen oder, wie etwa der Zitronenfalter, auch im Freien sitzend an einem Blatt. Wer also im Garten Mut zur Unordnung im Garten zeigt, tut Schmetterlingen und anderen Tieren damit einen großen Gefallen.

Lichtfallen für Insekten vermeiden
Auch in der Dunkelheit sind Schmetterlinge unterwegs – Sie werden gemeinhin als Nachtfalter bezeichnet. Gemeinsam mit Milliarden anderer nachtaktiver Insekten fallen viele Nachtfalter der Anziehungskraft künstlichen Lichts an Gebäuden zum Opfer. Durch die künstlichen Lichtquellen verlieren sie ihre Orientierung, sie umkreisen dieses Licht und sterben letztendlich an Erschöpfung oder verbrennen an den Birnen. Auf Gartenbeleuchtung sollte daher nach Möglichkeit gänzlich verzichtet werden und wenn dann sollte sie nur bei Bedarf an Gehwegen eingeschaltet werden.

Kleiner Fuchs - Foto: NABU/Bernd Stahlschmidt

Machen Sie mit!

Sie haben einen Garten für Schmetterlinge? Dann füllen Sie bitte das zweiseitige Bewerbungsformular aus und senden Sie es an uns zurück. Sie haben dann die Chance, auf unsere Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer Plakette für den Gartenzaun. Wir freuen uns auf Ihre Gärten!

Senden Sie Ihre Bewerbung entweder per E-Mail an: Schmetterlingszeit@NABU-NRW.de oder per Post an den

NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9
40219 Düsseldorf