Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der Kammmolch, unser größter heimischer Wassermolch einen hohen Rückgang verzeichnet. Der Kammmolch, ein Schwanzlurch, genannt auch Wasserdrache ob seines starken Aussehens, zählt zu den langlebigsten Amphibien. Er wird etwa bis 18 cm lang, ist farbenprächtig mit gelb bis orangener Unterseite und schwarzen Flecken, an seinen Flanken teilweise weiß punktiert. Er kann bis zu 16 Jahre alt werden. In der Paarungszeit schwillt dem Männchen ein prächtiger Kamm an und tanzt vor dem Weibchen ungewöhnliche Figuren,°° ein Meister im Imponiergehabe°°. Seine Lebensräume sind unscheinbare kleine Teiche oder Tümpel mit reicher Uferbepflanzung und Röhricht, leicht besonnt, möglichst in Nähe von Feuchtgebieten wie auch naturnahen Mischwaldgebieten, möglichst fischfrei.
Der Artenschwund ist gewaltig, so dass er hohe Schutz- Priorität nach FFH Richtlinie genießt und auf der Roten Liste steht in NRW. Dieses Alarmzeichen hat den NABU Kreisverband Gütersloh angeregt, in unserer Region nach etwaigen Vorkommen zu forschen und günstige Lebensräume zu erkunden. Die Untersuchung erfolgt mit Sondergenehmigung. Da beispielsweise im Haller Ortsteil Eggeberg seit vielen Jahren Amphibien gesichtet und Schutzanlagen betreut wurden, war hier ein Ansatz gegeben. Wir richteten dazu unser Augenmerk auf die sehr naturnah großflächig angelegte Golfanlage des Golfclub Teutoburger Wald mit den vielen kleinen Teichen, die unser Interesse weckten. Dort waren Tümpel mit reichem Wasserpflanzenbewuchs, umsäumt von Bäumen und Sträuchern, ein typischer Lebensraum für Kammmolche (Triturus cristatus).
Mit freundlicher Unterstützung des Golfclubs wurden gemeinsam vom dortigen Greenkeeper des Clubs Henning Weßling und NABU Mitglied Klaus Kuhlmann in den vergangenen Wochen Beobachtungen und Untersuchungen durchgeführt. Neben einigen Amphibienarten wurden erfreulicherweise auch die gesuchten Kammmolche entdeckt. In 2 der Teiche war eine größere Zahl dieser Schwanzlurche festzustellen neben den dort vorkommenden Bergmolchen.
Diese Anlagen werden naturbelassen bleiben. Sie zeigen im Ergebnis auf, dass eine naturgerechte Gestaltung einer Golfanlage wie in Eggeberg , Sport und Naturschutz miteinander vereinbaren können. Das sollte Ziel sein und macht Mut, diese Standorte zu pflegen und zu schützen, so die Meinung vom Greenkeeper Henning Weßling und NABU Mitglied Klaus Kuhlmann.
Für weitere Hinweise auf Vorkommen ist der NABU Kreis Gütersloh sehr dankbar.
Kontaktadresse: Klaus Kuhlmann (Telefon 05201/ 70544).
k.ku