Kohlweißling. Foto: Kathy Büscher, NABU Rinteln
Kreis Gütersloh: Sie sind auffallend schön und bei vielen Menschen äußerst gern gesehene Garten- und Balkonbesucher – unsere Schmetterlinge. Mit rund 160.000 Arten weltweit sind sie nach den Käfern die artenreichste Ordnung der Insekten. Leider gehen ihre Bestände in Nordrhein-Westfalen seit Jahren stark zurück. Der NABU NRW möchte wissen, wie viele Schmetterlinge noch durch die Gärten, Parks und Wiesen Nordrhein-Westfalens flattern und ruft daher wieder zur Zählaktion auf:
Vom 15. Juni bis 15. Juli sollen alle Falter die Schmetterlingsfreundinnen und Schmetterlingsfreunden über den Weg fliegen, gezählt und gemeldet werden.
Die Zählaktion ist Teil des Projektes „Zeit der Schmetterlinge“, welches durch die Deutsche Postcode Lotterie gefördert wird und Schmetterlinge stellvertretend für andere Insekten in den Fokus rückt. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahrzehnte belegen nämlich erschreckende Rückgänge nicht nur bei der Artenvielfalt, sondern auch bei der Menge der erfassten Insekten. Zusätzlich zu wissenschaftlichen Erhebungen setzt der NABU NRW mit dieser Zählaktion bereits im 5. Jahr auf die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern. „Das gemeinsame Ziel aller sollte es sein, die heimischen Schmetterlingsarten zu erhalten“, so Christian Chwallek, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender. Hierzu gehöre neben dem Schutz und der Schaffung von Lebensräumen auch, die Beobachtung der Bestände der einzelnen Arten in NRW. „Dabei sind wir allerdings auf die tatkräftige Unterstützung aller Schmetterlingsfreundinnen und -freunde in NRW angewiesen“, so Chwallek weiter. Durch die Zählaktion können über die Jahre hinweg Tendenzen über die Bestandsentwicklung einzelner Tagfalterarten ermittelt werden.
Elf Schmetterlingsarten stehen bei der Zählaktion besonders im Fokus: Das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs, der Distelfalter, die Bläulinge, die Kohlweißlinge, der Admiral, der C-Falter, das Ochsenauge, die Dickkopfalter, der Zitronenfalter und der Schornsteinfeger. Diese Arten sind über den Zählzeitraum als Falter unterwegs, lassen sich auch gerne mal in Siedlungsnähe blicken und sind auch für nicht geschulte Zählerinnen und Zähler einfach zu unterscheiden. Es dürfen aber auch Arten, die nicht auf dem Zählbogen vermerkt sind angegeben werden, jede Meldung zählt.
Am besten suchen sich Zählerinnen und Zähler eine besonders beliebte Schmetterlingspflanze wie Wiesenflockenblume, Acker-Witwenblume oder Natternkopf und beobachten für eine Zeit lang, welche Schmetterlinge sich zum Nektartrinken niederlassen. Zur Hilfe bei der Bestimmung hat der NABU NRW auf der Homepage über 50 Falterporträts eingestellt und die elf Tagfalterarten, die im Fokus der Aktion stehen auf dem Zählbogen abgebildet. Alle Informationen und Hilfen stehen unter www.schmetterlingszeit.de bereit.
Die Beobachtungen können bis zum 22. Juli an den NABU NRW gemeldet werden. Zur Auswertung sollten die ausgefüllten Zählbögen mit dem Stichwort „Zeit der Schmetterlinge“ entweder per Post an die Landesgeschäftsstelle des NABU NRW oder per E-Mail an Schmetterlingszeit@NABU-NRW.de geschickt werden. Außerdem steht ein Online-Formular zur direkten Eintragung der Beobachtungen zur Verfügung.
Mit dem Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ möchte der NABU NRW darüber hinaus die Lebensräume für Schmetterlinge verbessern und erhalten. Daher unterstützt das Projekt Schulen und Kitas bei der Anlage von Gärten für Schmetterlinge. Auch Privatgärten können wichtige Lebensräume für Schmetterlinge sein, mit heimischen Bäumen, Sträuchern und Stauden, wilden Ecken und einer kleinen Wildblumenwiese schaffen Gärtnerinnen und Gärtner Lebensraum für Schmetterlinge vor der eigenen Haustür. Um die Wichtigkeit von Privatgärten zu unterstreichen zeichnet der NABU NRW daher schmetterlingsfreundliche Gärten mit einer Plakette aus.