Steinkäuze im Kreis Gütersloh

Junger Steinkauz – Foto: Heimbert Langner

Ein Beitrag von Margret Lohmann / NABU KV Gütersloh

Der Steinkauz (Athene Noctua) ist eine kleine Eule aus der Familie Strigidae (Eulenvögel), Gattung Athene, Ordnung Strigiformes. Das Gefieder ist auf der Oberseite dunkelbraun und dicht weißlich befleckt, mit einem kurzen Schwanz. Das Verbreitungsgebiet in Deutschland ist vor allem im Westen, (hier ist er stark gefährdet), erstreckt sich aber auch von Eurasien und Nordafrika, meistens in offenen Gebieten, und er jagt meistens am Boden. Der Steinkauz wiegt circa 170 bis 200 Gramm, ist standorttreu und nur bedingt nachtaktiv. Besonders wenn er Junge zu versorgen hat, kann man den Ansitz-Jäger u.U. auch tagsüber beobachten. Er benötigt circa 1/3 seines Körpergewichtes täglich an Nahrung. Diese besteht aus kleinen Wirbeltieren, Insekten und Regenwürmern. Der Steinkauz lebt monogam und ist außerhalb der Brutzeit durchaus als Paar anzutreffen. Er war Vogel des Jahres 1972.

Steinkauz-Jungen. Foto: Karl-Heinz Janßen

Steinkäuze im Kreis Gütersloh in guter Population

Mancherorts ist der Steinkauz selten geworden und steht sogar auf der Roten Liste. Deshalb sind wir stolz, dass er im Kreis Gütersloh noch in guter Population zu finden ist. Aus diesem Grund hat sich seit langem eine Gruppe gebildet, der im Augenblick sieben Personen angehören, um es dem Steinkauz gemütlich zu machen. Steinkauz-Röhren sollten bevorzugt in Streuobstwiesen, die unbedingt gefördert werden müssen, angebracht werden. Fatal wäre es, wenn in den Streuobstflächen Pestizide ausgebracht würden. Im frühen Frühjahr werden die Steinkauz-Röhren, so heißen die Nisthilfen für diese Eulen-Art, gereinigt, so dass beste Bedingungen für die neue Brut vorherrschen. Steinkäuze brüten allerdings auch in Baumhöhlen und sind nicht unbedingt auf diese Nisthilfen angewiesen. Nach einigen Wochen, meistens im Juni, machen sich die Helfer auf, um die Röhren auf Nachwuchs zu überprüfen. Das ist unproblematisch, auch wenn die jungen Eulen angefasst werden, denn die Elterntiere stören sich nicht daran. Dann werden diese auch gleich kartiert. Es ist immer eine Freude, wenn gesagt werden kann, dass die kleine Eule wieder mehr Nachwuchs hat.

Fotos: Heimbert Langner

Steinkauz-Weibchen legen Mitte April bis Mitte Mai zwischen drei und sieben Eier und bebrüten diese nach der letzten Eiablage für circa einen Monat. Das hat den Vorteil, dass alle Jungvögel gleichzeitig schlüpfen und das Nest verlassen können. Danach werden sie noch circa sechs Wochen von den Altvögeln mit Nahrung versorgt. Die Jungvögel leben im ersten Lebensjahr gefährlich und werden oft Opfer von Mardern, Hauskatzen oder auch Greifvögeln.

Überprüfen eines Röhren-Kastens. Foto: Wolfgang Schwentker

Hin und wieder ist eine Brutröhre in die Jahre gekommen, muss ausgebessert bzw. sogar ersetzt werden. Auch diese Arbeit bestreitet das Team. Eine Steinkauz-Röhre ist circa 80 bis 100 Zentimeter lang und circa 20 bis 25 Zentimeter hoch. Innen ist sie ausgestattet mit einem s-förmigen Eingang. Marder verzichten dann darauf, die Brut zu packen, weil sie nicht gerne um Ecken herumlaufen.