Werben gemeinsam für einen Nationalpark Egge: v. l. Klaus Hohmann (NABU), Sylvia Nitsche (Greenpeace), Thomas Hüvelmeier (Naturwiss. Verein), Baraba Leiße (BUND), Dieter Dubisch (pro grün), Ursula Wanko (attac) und Hans Jürgen Wessels (Förderverein NP Senne-Eggegebirge)
Von Margret Lohmann und Sigrid Schwarze
Gemeinsames Engagement für einen Nationalpark Egge
Die Landesregierung will einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen einrichten. Das haben Christdemokraten und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Vertreter zahlreicher Naturschutzorganisationen sehen in einem Nationalpark Egge beste Chancen, um den Schutz der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen auszubauen und zu stärken.
In den Wäldern des Eggegebirges hat der Frühling unverkennbar Einzug gehalten. Der würzige Duft von Bärlauch liegt in der Luft, goldgelbe Wiesen locken Bienen und Schmetterlinge. Um der Natur eine ungestörte Entfaltung und den Menschen gleichzeitig ein vielfältiges Naturerlebnis zu ermöglichen, fordern Vertreter von Umweltverbänden und Naturschutzorganisationen zusammen mit dem Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge, jetzt in der Egge den zweiten nordrhein-westfälischen Nationalpark einzurichten.
Für Hans Jürgen Wessels, Vorsitzender des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge, ist dies eine logische Konsequenz. Seit 30 Jahren setzt sich der mitgliederstarke Förderverein für dieses Ziel ein. „Das Eggegebirge ist es wert, den höchsten Schutzstatus zu erhalten, den die Menschheit vergibt. Nutznießer werden unser Naturraum, unsere heimische Wirtschaft und vor allem die Menschen der Region sein“, so Wessels. Die Egge sei zusammen mit der Senne und dem angrenzenden Teutoburger Wald einer der 30 Hotspots der Biodiversität in Deutschland.
Greenpeace, 1971 gegründet und in über 55 Ländern aktiv, setzt sich weltweit für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur ein. Den oft internationalen Ansatz von Greenpeace trägt die Paderborner Gruppe immer wieder in die lokale Politik, so auch mit ihrem Einsatz für einen Nationalpark in OWL. „Wir sind ein Teil der Natur, wir schützen sie und sie schützt uns. Je vielfältiger unsere Welt ist, desto stärker ist sie!“, unterstreicht Sylvia Nitsche das Eintreten von Greenpeace Paderborn für einen Nationalpark Egge.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ist einer der großen Umweltverbände in Deutschland. Für Barbara Leiße von der BUND Kreisgruppe Paderborn geht an der Ausweisung eines Nationalparks in der Egge kein Weg vorbei. „Wir als BUND fühlen uns der nächsten Generation verpflichtet.“
Thomas Hüvelmeier setzt sich mit seinen Mitstreitern vom Naturwissenschaftlichen Verein Paderborn ebenfalls für einen Nationalpark in der Region ein. „Wir wollen den Nationalpark, um die einzigartigen Lebensräume der Egge als erlebbare Wildnis und für den Artenschutz, für uns sowie alle nachfolgenden Generationen in unserer Heimat zu sichern und zu schützen.“
Für Dieter Dubisch vom Umweltschutzverein pro grün e.V. Paderborn ist die Verbesserung der Ökodiversität eine Hauptaufgabe des Klimaschutzes und für Klaus Hohmann vom NABU Paderborn ist klar, Nationalparke stehen bereits 16 mal in Deutschland für eine Erfolgsgeschichte.
Ursula Wanko vertritt die attac Regionalgruppe Paderborn. „Mit dem Nationalpark Egge wollen wir die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig und für alle Lebewesen erhalten“, unterstreicht sie das Engagement ihrer Ortsgruppe.
Die ehrenamtlichen Natur- und Umweltschützer vom Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge, die Paderborner Gruppen von BUND, NABU, Greenpeace und attac, der Naturwissenschaftliche Verein sowie pro grün stehen mit ihren Mitgliedern, Förderern und Sympathisanten für einen Nationalpark Egge. Sie wissen: Nationalparke sind unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Artenreichtum unserer Erde. Ein Nationalpark Egge stärkt die Attraktivität der gesamten Region und wird zu einem wichtigen Motor der wirtschaftlichen Regionalentwicklung. Kritikern empfehlen sie einen Besuch in einem der 16 deutschen Nationalparke. Dort seien die Erfolge zu sehen, die sich mit einem ambitionierten Natur- und Artenschutz erzielen ließen.