Empfehlungen für NABU-Gruppen: Vorerst sämtliche Veranstaltungen absagen. Fotografik: Pixabay.com
Beim NABU lieben wir die Natur und diese Liebe teilen wir gerne mit anderen. Das Coronavirus schiebt dem nun leider radikal einen Riegel vor. Der NABU-Bundesverband hat zunächst seine sämtlichen Veranstaltungen bis auf weiteres gestrichen, die Naturschutzzentren wurden geschlossen. Die NABU-Untergliederungen sind aufgerufen, das Gleiche zu tun. Ohnehin kommen die am Montag (16.3.) zwischen der Bundesregierung und den Ländern getroffenen Vereinbarungen praktisch einem Versammlungsverbot für Vereine gleich.
Bis auf weiteres sollten abgesagt werden:
- interne Versammlungen, z.B. Mitgliederversammlungen und die satzungsgemäß vorgeschriebenen Jahreshauptversammlungen. Soweit diese für jetzt geplant waren, können sie nicht stattfinden und müssen auf ungewisse Zeit verschoben werden.
- geführte Spaziergänge und Exkursionen
- Infostände
- Vorträge und Diskussionsabende
Empfehlungen für Arbeitseinsätze
Gruppeninterne Arbeitseinsätze wie Biotoppflege, Anpflanzungen oder Müllsammlungen sollten bis auf weiteres abgesagt werden, soweit sie nicht von Einzelpersonen durchgeführt werden.
Wenn Arbeitseinsätze stattfinden müssen, ist körperliche Nähe – Abstände von kleiner als zwei Metern – dringend zu vermeiden. Auch bei gemeinsamer Verpflegung während oder nach Arbeitseinsätzen ist Hygiene wichtiger als je zuvor. Vor Beginn des Arbeitseinsatzes sollte gerade bei unbekannten Mitmachenden gefragt werden:
- Haben sie sich in den letzten 14 Tagen im Risikogebiet (dazu gibt es eine ständig aktuelle Übersicht des Robert-Koch-Instituts) aufgehalten?
- Hatten Sie in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer mit dem neuen Coronavirus infizierten oder am Virus erkrankten Person gehabt?
- Haben Sie Beschwerden, die für einen Atemwegsinfekt sprechen?
Helfer*innen, die eine dieser Fragen mit „ja“ beantworten, sollten nach Hause geschickt werden. Für den Fall einer Infektion und die notwendige Nachverfolgung der Kontakte sollten bei jedem Arbeitseinsatz die Namen und Adressen sämtlicher Helfer*innen notiert werden.
Besonderheit: Betreuung der Krötenschutzzäune
Eine besondere Herausforderung stellt die bereits laufende Betreuung der Krötenschutzzäune dar. Die Amphibien wandern nun mal und fallen in die Sammeleimer, auch in Zeiten von Corona.
Solange dem keine behördlichen Anordnungen entgegenstehen, sollte die Zaunbetreuung aufrecht erhalten werden. Zur Risikominimierung sollte neben den allgemeinen Verhaltensgrundsätzen (Hygiene, Vermeidung Körperkontakt) darauf geachtet werden, in möglichst kleinen Teams und dabei immer in der gleichen Zusammensetzung zu arbeiten. Ideal sind „Familienteams“, also Menschen, die ohnehin bereits ständig in engem Kontakt stehen.
Hinweis zu NABU-Terminen
Bundesweit bietet der NABU unzählige Veranstaltungen an, alleine derTerminkalender auf www.NABU.de listet jährlich 8.000 Termine auf. Die Dauer der Veranstaltungspause lässt sich nicht absehen. Deshalb werden wir auf www.NABU.de/Corona nur grundsätzliche Hinweise geben und nicht einzelne Termine löschen oder mit „fällt aus“ markieren.
Erholung im Freien erwünscht
Erfreulicherweise ist das Erleben der Frühlingsnatur auch auf eigene Faust möglich. Der von Medizinern angewiesene Sicherheitsabstand zur eigenen Spezies verbietet nicht, zum Ausgleich der Natur umso näher zu rücken. Ganz im Gegenteil: Spaziergänge, Erholung im Freien und damit auch Natur-Erkundung sind ärztlicherseits ausdrücklich erwünscht.
Anders als in Nachbarländern ist in Deutschland bisher keine allgemeine Ausgangssperre erlassen worden. Sollte es doch dazu kommen, bleibt abzuwarten, ob damit auch der Aufenthalt in der Natur verboten würde – mit Folgen für naturkundliche Erfassungen wie Planbeobachtungen oder Transektbegehungen.
Schutzmaßnahmen
- Grundsätzlich Körperkontakt vermeiden
- Sozialkontakt vermeiden
- Regelmäßiges und gründliches Hände waschen, also mit Seife und 30 Sekunden lang
- Hände-Desinfektionsmittel nutzen, wenn keine Möglichkeit zum Waschen der Hände besteht,
- Hände aus dem Gesicht fernhalten
- Einwegtaschentücher nutzen oder in die Armbeuge husten und niesen und sich dabei von anderen Personen wegdrehen
- Mindestens einen bis zwei Meter Sicherheitsabstand zu kranken Personen halten
- Geschlossene Räume regelmäßig lüften
Wie wird das Virus übertragen?
Wie auch der Influenzavirus ist das Coronavirus (SARS-CoV-2) von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion etwa beim Husten und Sprechen. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden.
Welche Symptome gibt es?
Anzeichen einer Infektion mit dem Coronavirus sind Beschwerden wie Husten und Schnupfen, Halskratzen und Fieber, manchmal auch Durchfall. Die Beschwerden sind dementsprechend ähnlich wie bei einer Infektion mit dem Influenzavirus oder bei einem grippalen Infekt. Bei den hauptsächlich aus China berichteten Infektionsfällen mit dem Coronavirus zeigten sich vier von fünf Krankheitsverläufen mild. Das Virus kann bei einem Teil der Patienten zu einem schweren Verlauf mit Atemproblemen und zu Lungenentzündungen führen.
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