Ein Beitrag von Stefanie Klappenbach-Riewenherm
Am Sonntag, den 27. Juni 2021 trafen sich 25 Teilnehmer, um unter der Führung von Christian Venne von der Biologischen Station Paderborn das Naturschutzgebiet Augustdorfer Dünenfeld zu erkunden. Dieses Naturschutzgebiet umfasst auf einer Fläche von rund 170 Hektar unter anderem die ältesten Binnendünen Nordwestdeutschlands. Diese sind nach der letzten Eiszeit entstanden, als durch das Schmelzwasser der Gletscher die Sandauflage des Teuto-Kammes abgespült wurde und in der Senne sich wieder ablagerte. Die unbewachsenen Sandflächen wurden durch den Wind zu Dünen aufgeweht und später durch Bewuchs in ihrer Form gefestigt. Das Gebiet ist geprägt durch Kiefernwälder und offene Heideflächen.
Aufgabe der Bio-Station ist es, die offenen Flächen als solche zu pflegen, d.h. durch Beweidung oder händisches Entfernen von Baumaufwuchs eine Sukzession zum Wald zu verhindern. Herr Venne erläuterte die Schwierigkeiten, solch eine Fläche freizuhalten: „Die Birke kann man mit einer Hand herausziehen, bei der Kiefer klappt das nicht“.
Letztlich werden hier ehemalige Ackerstandorte freigehalten, die aber auf Grund der schlechten Erträge von den Bauern aufgegeben wurden und nur noch als Weide für Schafe dienten. Deshalb konnte sich hier Heide entwickeln, die von der Schafherde der Biostation beweidet wird.
Im Wald wird durch ein Beweidungsprojekt versucht, die Waldstruktur offen zu gestalten, d. h. ohne Unterwuchs. Das führt dazu, dass der Waldboden wärmer und trockener ist und dadurch einer Vielzahl von Insekten, aber auch Vögeln Lebensräume bietet, die im dichten Unterholz nicht vorhanden wären. Weite Bereiche des Naturschutzgebietes sind eingegattert.
Hier wird Beweidung durch Rinder, wie in der Wistringhauser Senne, abwechselnd mit den Senner Wildpferden durchgeführt. Herr Venne erklärte, dass durch die unterschiedliche Fressweise dieser Tiere unterschiedliche Strukturen entstehen: Rinder rupfen das Gras ab, es bleibt eine Grasnarbe. Außerdem gibt es nur wenige Trittschäden. Pferde können das Gras bis auf die Narbe abknabbern und sie dadurch schädigen. Außerdem verursachen die Hufe Trittschäden, so dass Offenbereiche entstehen können.
Bei der Wanderung konnten verschiedene Pflanzenarten (z. B. Heidenelke) und Tiere wie der Ameisenlöwe oder der Baumpieper entdeckt werden.
Der Aussichtsturm bot als ein Highlight der Wanderung den Teilnehmern einen weiten Blick auf den angrenzenden Truppenübungsplatz Stapellage.