Super Stimmung bei Groß und Klein

Nistkastenbau im Kindergarten St. Marien in Wiedenbrück

Wiedenbrück. Der NABU-Kreisverband lud am 08. November Kinder im Kindergarten St. Marien, Wiedenbrück, ein zum Nistkastenbau. Die Leitung unter Nicole Johannknecht machte diese Aktion, die um 10 Uhr begann und um ca. 11:45 Uhr endete, möglich.

Neun Kinder mit einem begleitenden Elternteil nahmen teil. Zuerst, in den meisten Fällen noch etwas schüchtern und abwartend, verfolgten alle den Erklärungen von Christa Klink, Florian Freiberg und Margret Lohmann vom NABU-Kreisverband Gütersloh. Christa und Florian hatten die entsprechenden Bausätze mitgebracht und bereits auf einer Bank seitlich der Turnhalle im Kindergarten bereitgelegt. Dann ging es mit Begeisterung an das Abstimmen mit der Bauanleitung, das Zusammenstellen der einzelnen Teile und anschließend wurde geschraubt und gehämmert. Als dann Dachpappennägel fehlten, konnte schnell Abhilfe gefunden werden, weil sich das Büro des NABU-KV Gütersloh direkt gegenüber im ehemaligen Franziskanerkloster befindet und dort noch entsprechende Vorräte zu finden waren.

Es herrschte eine super Stimmung und alle kleinen Baumeisterinnen und Baumeister waren begeistert von ihren Fertigkeiten. Schließlich waren alle Nistkästen – es handelt sich um Nisthilfen mit einem Flugloch-Durchmesser von 28 Millimeter für Blaumeisen bzw. 32 Millimeter für Kohlmeisen – fertiggestellt.

Nun gab es noch Tipps zum Aufhängen der Nistkästen. Die Aufhänghöhe sollte mindestens ab 1,50 Meter, besser ab 2 Meter und auf jeden Fall nach Osten ausgerichtet sein. Zum Süden hin wird es in den Nisthilfen für die Brut unter Umständen zu warm. Wichtig ist auch, dass keine normalen Nägel verwendet werden, sondern nur Alu-Nägel, die den geringsten Schaden am Baum verursachen. Möglich ist auch das Aufhängen mittels einer Schlinge, eventuell aus Jute. Drahtschlingen können im Laufe der Zeit in den Baum einwachsen, das solle man im Auge behalten. Die Nistkästen sind so konzipiert, dass das Frontbrett herausgenommen werden kann. Das ist besonders wichtig für das Reinigen der Kästen, entweder im Herbst, weil die Vögel sehr gerne diesen sicheren Platz zum Übernachten wählen, spätestens jedoch im Februar, vor der beginnenden Brutzeit. Dann kann die neue Brut wieder in einer sauberen Umgebung von den Vogeleltern aufgezogen werden.

Weiter kam die Frage auf, ob es sinnvoll wäre, eine Ganzjahresfütterung durchzuführen. Der NABU rät dazu, weil inzwischen eine entscheidende Futterquelle für viele Vogelarten stark dezimiert ist, nämlich die Insekten. Dann sollte man aber im Frühjahr/Sommer eiweißhaltiges Futter wie zum Beispiel getrocknete Mehlwürmer anbieten, jedoch auf keinen Fall Körner wie zum Beispiel Sonnenblumen, weil die Vogelbabys die gar nicht verdauen können. Sehr schön wäre es, wenn auch Insekten eine geeignete Futterquelle in Form von einem Stück Wildblumen statt Rasen vorfinden könnten. Im Winter kann man zum Beispiel Meisenknödel, die jedoch unbedingt ohne Kunststoffnetz sein sollten, weil sich die Vögel mit ihren Krallen darin verfangen können, und deshalb in einer geeigneten Hängevorrichtung untergebracht sind, anbieten. Weiterhin kann man Streufutter, das man auch einkaufen kann, anbieten. Aber auch selbst hergestellte Leckerbissen, zum Beispiel in Muffinformen gegossene, wie Christa es vorführte, oder auch in Tontöpfen, (Pflanzgefäße) Streufutter, welches in Fett wie Rindertalg oder Ähnlichem eingerührt wird und nach dem Auskühlen an einem Ort im Garten, wo nicht unbedingt Sonnenwärme trifft, aufhängt. Unter Wärme kann das Fett zu tropfen beginnen und das wäre auf manchem Untergrund möglicherweise nicht gewünscht!

Alle Eltern stimmten zu, dass Fotos der stolzen Kinder auf der Website des NABU-KV Gütersloh veröffentlich werden dürfen. Wir freuen uns, vielen Dank!

Rheda-Wiedenbrück, den 09. November 2025