Ein gutes Jahr für Schmetterlinge

Schmetterlings-Zählaktion. Foto: NABU-Archiv / https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/

Düsseldorf – Bereits zum zehnten Mal hatte der NABU NRW zur Teilnahme an der Falterzählaktion „Schmetterlingszeit“ in Nordrhein-Westfalen aufgerufen. Im Zeitraum vom 15. Juni bis 15. Juli wurden bei bestem Sommerwetter mit 22.722 Faltermeldungen deutlich mehr Tag- und Nachtfalter beobachtet als im Vorjahr. Bei den Tagfaltern liegt erneut der Kohlweißling vorn, bei den Nachtfaltern sichert sich das Taubenschwänzchen den ersten Platz. Der NABU NRW bedankt sich bei allen Beobachter:innen, die an dieser jährlichen Zählaktion teilgenommen haben.

Die hohen Zählergebnisse sind vor allem auf das diesjährig günstige Wetter im Zählzeitraum zurückzuführen. „Es hat diesmal deutlich weniger geregnet, so dass einfach mehr Falter unterwegs waren“, erklärt Karl-Heinz-Jelinek, Schmetterlingsexperte beim NABU NRW. Auch Zählungen unabhängig von der NABU-Zählaktion belegen, dass 2025 mehr Schmetterlinge zu beobachten waren als in den beiden Vorjahren. „Bei einigen Arten wie dem Schornsteinfeger und dem Landkärtchen haben sich die Bestände aufgrund der feuchten Sommer der beiden Vorjahre etwas erholt. Das ist allerdings noch lange kein Grund zur Entwarnung!“, so Jelinek weiter. Denn die grundlegenden Weichenstellungen für den Erhalt der Artenvielfalt müssen nach wie vor in unserer Kulturlandschaft erfolgen. Naturnahe Gärten tragen aber nicht nur als Oasen innerhalb des Siedlungsraumes zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Städtischem Grün kommt darüber hinaus als Trittsteinbiotop zwischen ansonsten isoliert liegenden Lebensräumen eine bedeutende Vernetzungsfunktion zu.

Die Ergebnisse im Detail
Den ersten Platz belegen erneut wenig überraschend wie im letzten Jahr die Weißlinge mit rund 5.334 Meldungen. Das Tagpfauenauge steht ebenso wie im letzten Jahr auf Platz 2 mit 2.622 Meldungen. Platz 3 belegt das Große Ochsenauge mit 1.656 Zählungen anstelle des Admirals. Die Plätze 4,5 und 6 liegen dichter beieinander mit dem Schornsteinfeger mit 874 Zählungen, dem Landkärtchen mit 865 Zählungen sowie dem Zitronenfalter mit 860 Zählungen. Der Admiral liegt mit 766 Zählungen im Vergleich zum Vorjahr zurück und landet diesmal nur auf Platz 7. Zu den weiteren noch häufiger gesichteten Tagfaltern gehören die Bläulinge (704), Dickkopffalter, Kleiner Fuchs (477) sowie weiter abgeschlagen der Distelfalter (161).

Zu den sechs zur Beobachtung vorgeschlagenen Nachtfalter-Arten liegt das Taubenschwänzchen mit 749 Zählungen weit vorne auf Platz 1. Mit einigem Abstand folgt die Gammaeule mit 102 Zählungen auf Platz 2. Auf Platz 3 befindet sich der Weiße Schwarzaderspanner mit 58 Meldungen, dicht gefolgt vom Ockergelber Blattspanner mit 51 Meldungen. Das gemeine Blutströpfchen (20) und der Ampferspanner (16) gehören ebenfalls zu den gezählten Nachtfaltern.

Falter fördern vor der eigenen Haustür
Wer nun Schmetterlingen helfen möchte, kann direkt im eigenen Umfeld aktiv werden.
Das Projekt „Mehr gArtenvielfalt in NRW“ unterstützt Bürgerinnen und Bürger dabei, ihre Gärten, Balkone oder öffentlichen Grünflächen naturnäher und falterfreundlicher zu gestalten. Erste praktische Tipps gibt es unter http://www.mehrgartenvielfalt.de. Dort entsteht im Laufe des Projekts eine umfangreiche Informationsplattform rund um naturnahe Gestaltungsmöglichkeiten. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Kleiner Fuchs – Foto: Wilhelm Stein

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