Schleiereule im Profil. Foto: C. Moning
Kreis Gütersloh: Im vergangenen Winter ließen wir einen Brutkasten für Schleiereulen auf dem Dachboden der großen Deele eines Gütersloher Bauernhofes sachgerecht anbringen – selbstverständlich mit Einwilligung und Unterstützung des Eigentümers.
Eine vom NABU installierte Kamera wurde vom dort lebenden Eulen-Paar schnell akzeptiert. Bedingt durch den ungewöhnlich raschen Anstieg der Temperaturen im Februar dieses Jahres kam es
zu einer bereits im März begonnenen, verfrühten Brutzeit. Das Weibchen legte vier weiße Eier, die circa 30 bis 34 Tage bebrütet wurden. Das erste Küken schlüpfte am 5. April. Nach acht bis zehn Tagen öffneten sich die Augen, nach 40 bis 45 Tagen wanderten die Jungen vom Nistplatz ab.
Eulen-Webcam lieferte tierische Einblicke
Das soziale und fürsorgliche Verhalten der Schleiereulenfamilie war bis Ende Mai 2019 dank der Webcam sehr schön zu beobachten. Interessant war auch die Auswahl und das „Horten“ der Beutetiere (Mäuse jeglicher Art, Vögel, Amphibien usw.) direkt am Nistplatz. Kurz gesagt: Mit Hilfe der Technik war ein genaues Dokumentieren des tierischen Familienalltags möglich.
Mit unseren Aufnahmen wollen wir vom NABU auf den zunehmenden Notstand von Nistmöglichkeiten für Eulen aufmerksam machen. Fehlende Bruthöhlen in den Wäldern oder der Wegfall von zugänglichen Dachböden auf Höhlen zum Beispiel werden zu einem großen Problem.
Jeder Naturfreund und Hausbesitzer mit der Möglichkeit, den Eulen ein Zuhause zu geben, kann unter den Voraussetzungen bestimmter Kriterien die Plakette „das eulenfreundliche Haus“ vom NABU erhalten:
https://www.nabu-netz.de/verbandsleben/bundesfachausschuesse/bag-eulen/eulenfreundliches-haus.html
Hier finden Sie eine Bauanleitung für Schleiereulen-Nistkästen.
Viel Spaß beim Nachbauen wünscht Ihnen
Ihr NABU-Team in Gütersloh