Von der Historie der Moosheide und der Geologie des Sennesandes ließen sich jetzt 50 Teilnehmer in einer Exkursion in das Naturschutzgebiet begeistern. Am Sonntag, den 10. August führte der NABU-Kreisverband Gütersloh und die Biologische Station Paderborn-Senne die Interessierten durch die Moosheide. Christel Schröder von der Biologischen Station erklärte, dass die Sandböden aus einer Ablagerung eiszeitlicher Schmelzwässer aus der Saale-Eiszeit vor etwa 200 000 Jahren entstanden sind und dass ein nährstoffarmer Podsol, auch Bleichsand genannt, durch die Plaggenbewirtschaftung unserer Vorfahren entstanden ist.
Eindrucksvoll zeigte sich das Kastental der Ems, die sich über Jahrtausende in den Sennesand ihr Bett geschaffen hat. Das Kastenprofil zeigte sich besonders dort, wo der Mensch Hänge zusätzlich abgestochen hat, um Grünland zu gewinnen. Das Grünland wurde über Wehre und Gräben mit Wasser aus der Ems berieselt, um das Gras zu düngen. Diese häufig extensiv genutzten Wiesen weisen bis zu 40 Pflanzenarten auf wie Wasser-Greiskraut oder die Kuckucks-Lichtnelke.
In den lichten Kiefernwäldern an besonnten warmen Stellen waren zahlreiche Nester der Roten Waldameise zu bestaunen, die wiederum Nahrung bilden für Grün- und Schwarzspecht. In den lichteren Wäldern findet sich in der Krautschicht Heidel- und Preiselbeere und der Wiesen-Wachtelweizen.
Besonders angetan waren die Besucher von den blühenden Heideflächen, wo zudem auch das Berg-Sandglöckchen und die Heidenelke blühten.
Am Infozentrum konnte Christel Schröder die Besucher um die ca. 20 Hektar große Pferdewiese führen. Dort grasen die Senner Pferde, eine der ältesten Pferderassen in Deutschland, die sich durch Ausdauer und Robustheit auszeichnen. „Am Anfang waren wir selbst über das Experiment mit der ersten Stute noch skeptisch“ so Christel Schröder, „aber die Senner Pferde sind in der Senne ein Erfolg und ein Besuchermagnet geworden“.
Wer mit seiner Familie den Naturkundlichen Lehrpfad nachwandern will, kann dies mithilfe der begleitenden Broschüre tun. Diese liegt am Informationszentrum aus oder ist über die Biologische Station und die Unteren Landschaftsbehörden zu bestellen.