Am Sonntag, den 9. Oktober 2016 trafen sich 16 Interessierte an der Boker Mühle in Herzebrock-Clarholz, um von dort aus verschiedene Stationen an der Ems zu besuchen. Dort erläuterte Wilhelm Gröver, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh den Sachstand zum Thema Konversion des Flughafengeländes und Renaturierung Ems.
Durch verschiedene Kartierungen und Untersuchungen steht mittlerweile fest, dass das Gelände außerhalb der bisher bebauten Flächen Naturschutzflächen werden, da die vorhandenen Pflanzengesellschaften in ihrer Größe Nordrhein-Westfalen weit einzigartig sind. Es gibt Altlastenstandorte, vor allem im Bereich der Flächen, in denen die Flugzeuge betankt wurden. Durch den hohen Grundwasserstand sind diese Verunreinigungen allerdings sehr eng räumlich begrenzt und dadurch gut sanierungsfähig. Allerdings muss dafür der hohe Grundwasserstand durch Aufstauen der Ems erhalten bleiben. Ein Absenken würde zum Abfluss der Verunreinigungen führen.
Zur Zeit wird das Flughafengelände nicht mehr genutzt, lediglich Fahrsicherheitstraining wird auf den vorhandenen Asphaltwegen angeboten. Sämtliche ehemaligen Nutzungen durch die britischen Soldaten (Golfplatz, Schießstand etc.) wurden aufgegeben.
In verschiedenen Gremien werden Ideen gesammelt, wie eine Folgenutzung des Geländes aussehen kann. Überlegungen gehen dahin, im südlichen Teil eine Radwegverbindung zu schaffen, so dass der Emsradweg näher an die Ems geführt werden kann. Gleichzeitig sollte aber die eigentliche Biotopfläche vor zu starkem Nutzungsdruck geschützt werden, eventuell durch Einzäunen.
Viele der vorhandenen Gebäude in der Fläche können nur mit erheblichem Aufwand abgerissen werden. Auch hier gibt es Überlegungen für Folgenutzungen z. B. Kletterhallen, Übernachtungsmöglichkeiten für Radwanderer etc..
Dort wo dem Land Flächen an der Ems gehören, soll in nächster Zeit auch die Ems renaturiert werden. Über historische Karten kennt man historische Verläufe der Ems, die auf landeseigenem Besitz wiederhergestellt werden können.
Unterwegs zeigte Wilhelm Gröver auch noch einen Erlenbruchwald als Beispiel für die Auenentwicklung.
Zum Abschluss der Fahrt zeigte Wilhelm Gröver einen Abschnitt der Dalke, an dem Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, als Beispiel, wie eine Renaturierung an der Ems aussehen könnte.